Dieser Blog erzählt die Geschichte von drei Handvoll Erde und und ihrer Reise durch ein Jahrhundert.

Donnerstag, 6. Juni 2013

Besuch des Jägerdenkmals


Am 19. März 2013 besuchte ich das Jägerdenkmal in Müllheim im Markgräflerland. Dort befindet sich eine Gedenkstätte für das 5. Jägerregiment aus Mühlhausen im Elsaß. Im besonderen wird vor Ort dem ersten deutschen Gefallenen Albert Mayer gedacht. 

In Müllheim wurde ihm eine besondere Erinnerungsstätte in einem zweigeschossigen Gebäude gewidmet. Das Jägerdenkmal ist eine Art Aussichtstürmchen auf dem Luginsland und liegt auf 343 Meter Höhe. Von hier aus blickt man weit in das Markgräflerland über die Weinhänge in die Rheinebene bis nach Frankreich ins Elsaß hinüber, wo Albert Mayer im Jägerregiment als Leutnant zu Pferde stationiert war. 


...dem heutigen Mulhouse.

...und hier oben in der zweiten Etage der Erinnerungstätte findet man Spuren aktueller Kulturen...

...wo sich Albert und Bob begegnen.
Und an erster Stelle und noch vor der weitergehenden historischen Untersuchung der Umstände des Denkmalsbaus, seiner Einweihung, seiner Kontexte interessiert mich der heutige Gebrauch. Befragte Passanten kennen keinen Mayer nicht und manchen dämmert was vom ersten oder zweiten Weltkrieg, von Reitern allemahl. Immerhin - ein Jägerdenkmal halt. Während ich fotografiere und dokumentiere telefoniert eine junge Frau wild und aufgeregt und rennt hin und her. Per Händie hier oben zwischen den beiden Ausgucken von Mayers Ehrenmal beschreibt sie den schmerzlichen Weg einer Trennung. "Der Kerl halt - und jetzt reichts aber endgültig...". Sie meinen einen anderen.

...auf der Bank vor der großen Ehrentafel bezeugen mit Edding die Anke und der Markus ihr Glück auf Holz.

...und M.S. + M.E. (?), denen wars ernster und sie hinterließen im Stein des Jägerdenkmals ihr Glück zurück.




Vor Ort wird gefeuert....

geritten,

...geknallt und geliebt. Davon berichten Kondome, von denen ich nur die Hüllen als Mittel des Beweise an mich nahm.


Spuren von Alkoholgenuß als berittene Kronkorken im Gras dienen dem Beleg meiner Reise nach Müllheim,
...und dienen der Entwicklung meines ersten MAYER MEMORIAL auf dem Autodach meines alten Opels.
Es scheinen vor Ort moderne, legale wie illegale, Sitten gepflegt und Gebräuch zelebriert zu werden, die dem relativ frisch renovierten Jägerdenkmal in Müllheim Spuren von Leben und Liebe, Lust und Laster verleihen. Und auch von Alltag und touristischer Normalität im Markgräflerland.
Verweise auf den Kontext zum ersten deutschen Gefallenen und seiner Gedächtnisstätte im web oder auf den touristischen Seiten sind so rar und schlecht vertagt und linkt, dass man unfündig bleibt.
...verzerrtes reichsveradlertes Tor, steht offen...
Und nichtsdestotrotz leuchtet ein Mosaik für Mayer im Gedenkraum der ersten Etage. Durch ein stählernes reichsveradlertes Tor kommt man dahinter, wofür und für wen dies Haus in den Weinbergen steht.






...und so mache ich meine Fotos und Notizen und fahre weiter. Nach einer halbstündigen Telefontrennung oberhalb von Albert Mayers Gedenkraum, einigen Spaziergängen durch die Weinberge, vielen Spuren und einigen Pferden, die mir ganz passend hier vorbeizureiten scheinen, denke ich wie jeden Tag. KEIN TAG OHNE MAYER.


Aktuelle Forschungsstände demnächst an dieser Stelle
vom ONLINEPROMOVENTEN.

Ruppe Koselleck
für MAYERS ERDE

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