Dieser Blog erzählt die Geschichte von drei Handvoll Erde und und ihrer Reise durch ein Jahrhundert.

Dienstag, 1. Januar 2013

Wo ich bin, ist Promotion.

Im Spannungsfeld aus künstlerischer Tätigkeit und einer darin integral verankerten Promotion im Kontext einer experimentellen didaktischen Forschung - kurz dem Versuch und der ästhetischen Versuchung eines DR. KUNST am Fachbereich Kunst und seiner Vermittlung reifte der Entschluß als ONLINEPROMOVENT dieses Vorhaben umzusetzen.

Das künstlerische Vorhaben ist ebenso elementar wie kompliziert umzusetzen. 100 Jahre nach dem Tod des Albert Mayer - des ersten gefallenen deutschen Sodaten des ersten Weltkrieges, will ich drei Handvoll seiner Graberde, die 1937 von seinem Grab entwendet wurden und die zwischenzeitlich als "Blut und Boden Reliquie" verehrt, als deplatzierte Erde in einer Kapelle abgestellt oder als Museumstück in einem Tongefäß in einem Museum ohne persönlichem Bezug zu Mayer gezeigt wurden, an sein Grab in einer stillen Geste zurückbringen.

Mayers Erde im Widukind Museum
Albert Mayers Grab in Illfurth











Den gesellschaftlichen Bezug zu MAYERS ERDE aus der Perspektive von heute zu untersuchen, seine Wirkung auf Jugendliche zu beforschen und zugleich Vorschläge des Umgangs mit ihr zu befragen, indem ich mit Schülerinnen und Schülern dazu künstlerisch arbeite, ist das Thema meiner ebenso experimentellen wie didaktischen Promotion im Fach Kunst.

Als Aktualisierungsstrategie für eine so staubige Angelegenheit wie einem alten Tontopf voller Erde aus einer anderen Epoche erschien mir das Web mit seinen kommunikativen Möglichkeiten, sozialen Medien und seiner ebenso wirren wie vertrauten Oberfläche das richtige Wirklichkeitssegment für einen Dialog mit der Generation der digital natives zu sein.

So beschloss ich also ein ONLINEPROMOVENT zu werden, dessen Quellen frei ins Netz diffundieren sollen und der aus den Reaktionen neue Quellen und Strategien generieren will. Die Grenzen von Promotion und promotion im Sinne von PR verlaufen dabei partiell unscharf und eine Demarkationslinie zwischen Kunst und Leben bzw. zwischen Kunst und Promotion wird dabei aufgeweicht werden.  

Die Grenzen von Schule, Universität, Unterricht, Ausstellung, Seminararbeit, Produkiton und Rezeption werden dabei beständig unterlaufen und miteinander verwoben.


Wo ich bin, ist Promotion.


Meine forscherische Reise durch den realen Raum der Archive, der Gedenkstätten, der Labore, der Wanderwege oder der Jahrestage aus dem Leben eines Toten, sind Thema der Dokumentation im Blog und meiner viralen und virtuellen Websistenz, die ich zu führen begonnen habe und die hier Kapitel um Kapitel, eine Promotion fortschreiben will.

Ruppe Koselleck
für MAYERS ERDE

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