Dieser Blog erzählt die Geschichte von drei Handvoll Erde und und ihrer Reise durch ein Jahrhundert.

Mittwoch, 22. Mai 2013

Wie es begann

Das ist Albert Mayer.
Und das sind drei Handvoll seiner Graberde.















Und genaugenommen begann hier meine Geschichte mit Mayer, seiner Erde und dem Widukind in einem Museum in Enger, mit dem Mayer, seine Erde, Widukind und ich bislang nicht viel mehr als Nichts gemeinsam hatten. An einem Tag im April 2010.
Ich stand vor dieser Erde in einem tönernen Gefäß - diesem ausgedörrten Blumentopf in einem Regal, den jemand vor langer Zeit schon zu giessen vergessen hatte. Später sollte mir Regine Krull mehr von dieser Erde im Giftschrank des Widukind Museums erklären. Doch das kam später und dazu später auch mehr.

Für Enger begann diese Geschichte mit Mayer am 7. Mai 1937 in Illfurth auf einem Friedhof im Elsaß, als eine deutsche Reisegruppe sich amtlich beglaubigen ließ, drei Handvoll Erde vom Grab des Albert Mayer entnehmen zu dürften, um sie zum Zwecke der Verehrung nach Ostwestfalen zu bringen.

Für Mayer begann alles mit seinem Ende am 2. August 1914, denn wurde er in Joncherey in Frankreich erschossen, nachdem er zuvor Jules André Peugeot erschossen hatte.

Für die Welt begann der Grosse Krieg, den wir den ersten Weltkrieg genannt haben - für Peugeot und Mayer das Nachleben als erste Tote des Krieges, dem noch viele Millionen folgen sollten.

Albert Mayer war Leutnant des 5. Jägerregiments zu Pferde und befand sich auf Patrouillie in Delle/ Joncherey und war dort auf französische Truppen gestossen.

Offiziell begann der Krieg erst ein Tag später, als der Kaiser und mit ihm das Deutsche Reich der Französischen Republik den Krieg erklärt hatten. Und so waren die ersten beiden Toten Opfer in einem unerklärten Krieg. Die Patrouillie ein Rechtsbruch - der Tod ein Mord - ein tragischer Vorfall vor den aufziehenden Wolken eines furchtbaren Gemetzels.

Und mit diesen Zeilen bin ich schon mittendrin in dem, was meine Recherchen um Albert Mayer und MAYERS ERDE ausmachen sollten. Und meinem Plan - dem Albert Mayer seine Erde 100 Jahre nach seinem Tod wieder zurückzubringen. Von Enger nach Illfurth in Frankreich, wo Albert Mayer auf einem Friedhof mit vielen weiteren Gefallenen des ersten Weltkrieges liegt.

Dieser Blog erzählt die Geschichte meiner Forschungen und er zeichnet den Weg nach, von der Idee bis zu seiner Verwirklichung am 2. August 2014.

Ruppe Koselleck
für MAYERS ERDE

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen