Dieser Blog erzählt die Geschichte von drei Handvoll Erde und und ihrer Reise durch ein Jahrhundert.

Sonntag, 18. Mai 2014

Memoriale Interventionen zu Magdeburg

Mayerstadt Magdeburg - Postkarte für die Stadt Magdeburg, die ihrem Gefallenen Soldaten gedenkt.
Ich packe gerade den Wagen für meine Reise nach Magdeburg, dem Geburtsort von Albert Mayer, dem ersten Gefallenen Deutschen Soldaten von 1914. Ist sein "Pech" der erste Gefallene des Weltkrieges zu sein, der besonderen Erinnerung wert? Ist der Erstgefallene gar ein persönlicher Titel, der verblasst vor den Millionen die ihm folgen werden? Ist das persönliche Unglück eine militärische Kategorie? Gibt es eine zivile Erinnerung an den soldatischen Tod?

Auf den Spuren der Erinnerung rund um den Menschen Mayer besuchte ich bereits einmal den Geburts- und Wohnort und fand keine Verweise auf den am 2. August 1914 gefallenen Leutnant zu Pferde. Mayer war ein Tag vor Kriegsausbruch auf Patroullie nach Frankreich geschickt worden und tötete in Joncherey den Sous-lieutnant Jules André Peugeot - den ersten Französischen Toten des Grande Guerre.

Beschilderung für nur einen Tag - Albert Mayer Straße in Magdeburg

Ursachen und Zusammenhänge für den unterschiedlichen Umgang mit der Erinnerung rund um die tragische Begegnung der beiden 22 und 21 Jahre jungen Soldaten, deren tödlicher Ausgang den Beginn des Krieges zwischen dem Deutschen Reich und Frankreich markierten, sind das Thema dieses Blogs - Ausgangspunkt einer künstlerischen und historischen Forschung, die sich dem aktuellen offiziellen Gedenkzeremonien entzieht. 

Anders als Peugeot, dem bis heute unterschiedlich gedacht wird, ist Albert Mayer als erster Gefallener des Weltkrieges weitgehend in Vergessenheit geraten. Diesen Zustand werde ich in Form temporärer Interventionen für nur einen Tag verändern und an den historischen Orten eine reale Beschilderung hinzufügen.

Am Dienstag abend werde ich um 19 Uhr im Kulturhistorischen Museum in Magdeburg einen künstlerischen Vortrag zu Albert Mayer und seine im Dritten Reich mißbrauchte Graberde halten, deren Rückführung zu seinem Grab in Vorbereitung ist.

Der Vortrag behandelt historische Graberden und den künstlerischen Umgang mit ihnen.

Neben dem Vortrag zeige ich Ausstellungsstücke, Originale, Postkarten und multiple Transformationen aus der Installation MAYERS ERDE, die bis Sonntag noch in der Welterbestätte Bergwerk Rammelsberg zu sehen sind....

Sehr herzlich möchte ich Sie zum Vortrag Mayers Erde oder dreierlei Geschichten aus Zeit und Erde einladen!

(Bei Nachfragen können Sie mich vorab am 20. Mai 2014 ab 14 Uhr telefonisch unter
0177.9700095 erreichen.)

Ort: Kulturhistorisches Museum Magdeburg, 19 Uhr, Otto-v.-Guericke-Straße 68-73

Ruppe Koselleck,
am 20. Mai 2014 im Projekt MAYERS ERDE

MAYERS ERDE ist ein Kooperationsprojekt des Onlinepromoventen mit der Universität Osnabrück, Prof. Dr. Andreas Brenne,  dem Widukind Museum Enger sowie Remember 1914-1918

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