Dieser Blog erzählt die Geschichte von drei Handvoll Erde und und ihrer Reise durch ein Jahrhundert.

Dienstag, 19. November 2013

Ein Reiterdenkmal für Albert Mayer

Heute waren Schüler des Widukind Gymnasiums in Enger zwischen Volksbank und Sonnenapotheke, zwischen dem Barmeierplatz und dem Widukind Museum unterwegs, um Bilder und Motive zu suchen, welche die Stadt Enger und MAYERS ERDE miteinader verbinden. Und es war ein grauer Novembermorgen, wie man diese nur in Ostwestfalen zu meistern versteht.

Reiterdenkmal für Albert Mayer   -  MAYERS ERDE auf Sprungfederpferdchen am 19. November 2013
Dabei entstand das erste Reiterdenkmal für die Graberde von Albert Mayer in einem offenen Tontopf. Bei der hier verwendeten Erde handelt es sich um einen Fake (- Anm. d. Red. -) das Sprungfederpferdchen allerings ist echt. Und steht nicht weit des Widukind Museums. (s.u.)


Zur Erinnerung Albert Mayer war der erste deutsche Gefallene von 1914 und starb auf Patroullienritt in Joncherey, nachdem er Jules André Peugeot, den ersten Französischen Gefallenen des großen Krieges erschoßen hatte. Das Kaiserreich hatte am 2. August 1914 Frankreich den Krieg noch nicht erklärt - und beiden tragischen Toten werden noch viele sinnlose Millionen bis November 1918 in den Tod folgen. Drei Handvoll Graberde von Albert Mayer wurden im Jahr 1937 von Illfurth nach Enger in die Widukind Gedächtnisstätte gebracht.

Dort wurde die Erde des ersten Gefallenen Deutschen als eine Blut-und-Boden Reliquie der Nationalsozialisten verehrt. Albert Mayers Namen und Graberde wurde zur Erhöhung der Opferbereitschaft für den bereits geplanten Krieg verwendet.

Die Erde des ehemaligen Tournierreiters und Leutnant zu Pferde liegen noch heute in einem Tontopf  im Widukind Museum in Enger und bevor diese 100 Jahre nach dem Tod von Albert Mayer nach Illfurth auf sein Grab zurückgebracht werden, sind Schülerinnen und Schüler der 12. Klasse des Widukind Gymnasiums in einem Kunstprojekt befragt worden, was sie denn mit Mayers Erde machen würden. Erste Ergebnisse, Ideen und Vorstudien ihrer Arbeiten werden ab sofort hier aufbereitet und vorgestellt. Eindrücke aus Enger im November 2013.

Hinter Buchsbaumkugeln und den in Beton eingefassten Setzlingen auf dem Barmeierplatz blickt man auf den Kirchturm der Stadt und davor noch reitet Widukind zu Pferde auf einem bronzenen Gerüst als ein luftiger Brunnen neben dem Parkplatz.


Alle kennen Widukind - wer aber kennt Mayer? Und was würden Schüler heute mit seiner Graberde anfangen?

 Sie in ein Auto verfrachten?

...oder zur Kirche bringen?

Demnächst also mehr - von Schülerinnen und Schülern aus Enger, Ihren Ideen, Strategien und Beiträgen für einen künstlerischen Gebrauch von alter Graberde aus lang vergangenen Zeiten.

Ruppe Koselleck
für MAYERS ERDE

MAYERS ERDE ist ein Kooperationsprojekt des Onlinepromoventen mit der Universität Osnabrück, Prof. Dr. Andreas Brenne, dem Widukind Gymnasium, dem Widukind Museum Enger und Remember 1914-1918

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen